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Betrug zum Schaden der Kollegen

Mitarbeiter der Firma Curt Ebert Zaunanlagen soll Unternehmen um 478.000 Euro erleichtert haben:

von Dirk Berger

Am meisten ärgert sich Dr. Andreas Bach selber. Darüber, dass er einem langjährigen Mitarbeiter so vertraut hat, und darüber, dass der - drücken wir es mal so aus - Vertrauen im Gesamtwert von 478.000 Euro missbraucht hat.

Der Geschäftsführer der Firmen Curt Ebert Zaunanlagen sowie CE Consult beklagt den Umstand weiter nicht - vor Gericht allerdings klagt er. „Meine Anzeige ist als Vorbeugung zu verstehen. Um zu zeigen: So geht es nicht!“

Das Aufeinandertreffen vor dem Arbeitsgericht am Dienstag - es ging um Schadensersatz - hatte zum Ergebnis, dass das Verfahren bis zum Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ausgesetzt wird. Es wird also wohl noch ein bisschen dauern, bis Bach vor Gericht Klarheit hat. In der Firma hatte er Klarheit im Frühjahr 2008 - als er und seine Mitarbeiter dem Mann auf die Schliche kamen, der bereits über 40 Jahre in dem Unternehmen arbeitete. Das Vorgehen - es funktionierte nur in Zusammenarbeit mit einem Lieferanten - ist simpel erklärt: Von beispielsweise vier bestellten Rollen Draht, die als geliefert vermerkt und auch zur Bezahlung freigegeben waren, erreichten das Lager nur zwei. So sei der Firma nach und nach das Geld entzogen worden, das sich Lieferant und Mitarbeiter geteilt hätten. Eine Vorgehensweise, die der Lieferant bereits zugegeben hat. Das Ganze, so Bach, habe sich mindestens über zehn Jahre hingezogen.

Bach ist nicht nur Unternehmer, er ist auch Unternehmensberater. Als solcher kennt er weitere Betrügereien aus Dortmund. Fall 2: Ein Mitarbeiter einer Firma, der für die Buchhaltung zuständig war, hatte eingehende Rechnungen kopiert und zweimal eingereicht - einmal kam das Geld auf sein Konto. „Ein Schaden von 200 000 Euro innerhalb von zwei Jahren“, so Bach. Fall 3 brachte es auf einen vierstelligen Schadensbetrag: Der Leiter eines Metallbetriebs hatte schwarz anfallenden Schrott verscherbelt.

„Da hat einfach keiner drauf geachtet“

In allen drei Fällen spielte Leichtsinn eine Rolle. Bei der Firma im Fall 2 handelte es sich um ein Unternehmen, das sich in starkem Wachstum befand - „da hat einfach keiner drauf geachtet.“ Im Fall 3 profitierte der Betrüger davon, dass sich eigentlich keiner für Schrott interessiert. „Der fliegt einfach in den Container. Da schreibt keiner was auf.“

Und in seinem Fall? „Ich 'habe das Vergehen mitgekauft.“ Bach hat Ebert vor zehn Jahren übernommen, als die Firma kränkelte. „Es ging damals ständig um zu hohen Materialverbrauch", erinnert er sich, „und auch um Entlassungen.“ Was das Asoziale der Tat deutlich mache. Die Sanierung gelang trotzdem.

Meist würden solche Fälle ohne Öffentlichkeit geregelt. "Da wird ein Aufhebungsvertrag unterschrieben und Geld zurückgezahlt“ - aber in den wenigsten Fällen geklagt. Man möchte nicht kundtun, auf oft simple Art betrogen worden zu sein. Bach ist das egal. Er vertraut seinen 32 Mitarbeitern nach wie vor - aber er guckt jetzt auch genau hin.